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Auslandssemester oder Auslandspraktikum?

Während des Studiums bietet sich vielen Studierenden die Möglichkeit, ein Semester im Ausland zu verbringen.

Dabei stellt sich häufig die Frage: Auslandssemester oder Auslandspraktikum? Um das zu entscheiden, sollte zuerst die Bedeutung dieser beiden Begriffe geklärt werden.

Verreisen als Gruppe

→ Das Auslandssemester

Hierbei studiert ihr ein halbes Jahr lang an einer Universität im Ausland. Es werden Kurse besucht, Vorträge mit Kommilitonen und Kommilitoninnen erarbeitet und Prüfungen geschrieben.

Im Normalfall sind diese Kurse dann auf englisch, sodass die Sprache des Landes in erster Linie während gemeinsamen Freizeitaktivitäten erlernt wird. Andernfalls wären die Vorlesungen sehr schwer, sofern ihr nicht über gefestigte Sprachkenntnisse verfügt.

Die meisten deutschen Universitäten und Hochschulen haben Partnerhochschulen im Ausland, bei denen der Studierendenaustausch unproblematisch und effektiv gelöst ist.

Sollte die ausländische Universität eurer Wahl keine Partnerhochschule eurer Bildungseinrichtung sein, seid ihr für Bewerbungen selbst verantwortlich. Auch das ist aber machbar, sofern die Unterlagen rechtzeitig und vollständig eingeschickt und auf weitere Anforderungen (bspw. Sprachtest, Visum, Studiengebühren, kompatibles Studienprogramm) während der Bewerbung geachtet wird.

→ Das Auslandspraktikum

Während eines Auslandspraktikums haltet ihr euch ebenfalls (circa) 6 Monate im Ausland auf, absolviert dort jedoch ein Praktikum. Auch für diese Möglichkeit haben Universitäten und Hochschulen häufig einen Pool an möglichen, bewährten Partner-Firmen. Manchmal gibt es sogar Empfehlungen und Bewertungen von anderen Studierenden.

Ihr könnt euch jedoch auch selbstständig nach Praktikumsplätzen umsehen, wenn ihr schon genau wisst in welches Land ihr wollt oder konkrete Wunsch-Unternehmen habt. Je nach Art des Praktikums und ausgewähltem Betrieb kann es hier jedoch wichtig sein, die Sprache deines Ziellandes gut zu beherrschen.

→ Förderungsmöglichkeiten

Wenn ihr Glück habt oder gezielt darauf achtet, erhaltet ihr während des Praktikums eine Vergütung. Wer grundsätzlich BAföG berechtigt ist, erhält auch während eines Auslandssemesters weiterhin seinen Beitrag. Bei einem Auslandspraktikum werden die Anteile weiterhin gezahlt, sofern es sich um ein notwendiges Pflichtpraktikum handelt.

Weitere Förderungsmöglichkeiten können über ERASMUS oder die Leonardo-Förderung (für europäische Länder) beansprucht werden. In der Regel bieten Hochschulen und Universitäten auch Informationsveranstaltungen zum Auslandsaufenthalt, in denen eure wichtigsten Fragen geklärt werden können.

alleine verreisen

→ Wofür soll ich mich entscheiden?

Wenn ihr euch unsicher seid und die freie Wahl habt, ob ihr im Ausland ein Praktikum macht oder studiert, dann gibt es einige Fragen, die euch bei der Entscheidungsfindung unterstützen können.

Möchtet ihr Geld verdienen? Möchtet ihr praktische Erfahrungen sammeln, weil ihr noch nicht so oft gearbeitet habt? Könnt ihr euch vorstellen auszuwandern? Wollt ihr die Sprache schnell lernen und in einer alltäglichen Umgebung üben? Ist es euch wichtig, mit Unternehmen eurer zukünftigen Branche zu netzwerken?

Wenn ihr diese Fragen mit “Ja” beantwortet, dann solltet ihr euch für ein Auslandspraktikum entscheiden.

Habt ihr noch offene Prüfungen, die ihr im Ausland nachholen könnt? Wollt ihr viel Kontakt zu Gleichaltrigen haben und neue Freundschaften knüpfen? Wollt ihr viel Freizeit haben und in erster Linie das Land und die Leute kennenlernen? Wollt ihr mit einem Austauschprogramm ins Ausland? Wollt ihr euch eine festgelegte Zeitspanne im Ausland aufhalten?

Wenn euch diese Faktoren wichtiger sind, dann solltet ihr euch für ein Auslandssemester entscheiden. Natürlich könnt ihr auch hier eure Aufenthaltszeit relativ frei wählen, aber bei einem Praktikum ist es doch schneller mal möglich ein paar Wochen länger zu bleiben.

Selbstverständlich sind das nur ein paar Fragen als Entscheidungshilfen und keine vollständige Liste. Es ist auch möglich, dass es in dem Land, in das ihr reisen wollt, keine Partnerhochschule gibt oder ihr arbeiten wollt aber keinen Praktikumsplatz findet. So können sehr viele Gründe mit in die Entscheidung einfließen. Jedem sind auch unterschiedliche Faktoren wichtig und die Gewichtung wird natürlich individuell festgelegt.

→ Nachteile

Die oben aufgelisteten Fragen haben vorallem die Vorteile der beiden Möglichkeiten beleuchtet, weshalb hier noch einmal einige Nachteile zu finden sind. Auch diese Aufzählung ist selbstverständlich individuell zu bewerten, weil nicht alle genannten Aspekte für jeden Menschen einen Nachteil darstellen müssen.

Die Nachteile beziehen sich außerdem auf den Vergleich der beiden Alternativen (mit “weniger Freizeit” ist also “weniger Freizeit als bei einem Auslandssemester” gemeint).

Nachteile eines Auslandspraktikums:

  • eventuell keine Bezahlung und höhere Kosten (Lebensmittel, Unterkunft, Aktivitäten)
  • weniger Freizeit
  • viele Pflichten
  • hohe Eigenverantwortung (Pünktlichkeit, Anwesenheitspflicht, etc)
  • eventuell schwerer Kontakte zu finden und Freundschaften zu schließen
  • man startet alleine

Nachteile eines Auslandssemesters:

  • normalerweise kein Gehalt
  • weiterhin studieren (keine Abwechslung)
  • keine praktische Erfahrung im Ausland (für den Lebenslauf) + kein Arbeitszeugnis
  • hauptsächlich Kontakt mit anderen Austauschstudierenden (weniger Möglichkeiten die Sprache zu lernen)

Hoffentlich konnte dieser Beitrag euch bei der Entscheidung zwischen Auslandspraktikum und Auslandssemester unterstützen.

Wie bereits erwähnt handelt es sich keinesfalls um eine vollständige Gegenüberstellung und die genannten Faktoren können sehr individuell interpretiert werden. Betrachtet diesen Text vielleicht eher als eine Art Bestandsaufnahme, ob ihr bereits alle diese Dinge durchdacht und berücksichtigt habt.

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